Tagesgeschehen vom Sonntag, 9. Juni 2024
„Sorgt euch nicht!“ – atmet auf - Lebt im Heute!
Der Sonntag der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz wurde zu einem großen Fest. Unter dem Motto „Atemwege. Ein Tag – ein Gottesdienst“ feierten Groß und Klein, Alt und Jung einen ganzen Tag lang Gottesdienst. Ankommen, hören, Luft holen, die Gemeinschaft beim Mittagessen genießen, sich bewegen und weitergehen, - das war die Agende des Tages. Im Kulturhaus Aue versammelte sich die Konferenzgemeinde zum gemeinsamen Auftakt. Die Band „Zeitlos“ aus dem Sehmatal füllte den großen Saal mit ihrer Musik ebenso bis an den Rand wie die Festgemeinde. Christoph Zschunke von emk-musik lud zum gemeinsamen Singen ein: „Weit und nah wie der Himmel, Gottes Liebe ist unfassbar groß“ – das Gotteslob der Gemeinde knüpfte damit an das Konferenzplakat an, das einen weiten strahlenden Himmel zeigt, und gab Antwort auf das Konferenzthema „AUFATMEN“.
„Sorgt euch nicht“ – atmet auf – Lebt im Heute!“ rief Bischof Harald Rückert der Gemeinde in seiner Predigt zu. Mit den Worten Jesu aus dem Matthäusevangelium (6, 24-34) erinnerte schlug der Brücke zu den Sorgen, die Menschen verbinden und die die Ostdeutsche Jährliche Konferenz in diesen Tagen umtrieben. „Die Sorge gehört zu unserem Leben dazu – notwendigerweise.“ Jeder versuche, sich selbst zu erhalten und abzusichern. Menschen begnügen sich nicht mit dem, was sie haben, sondern wollen mehr. Sie versuchten die Zukunft zu planen und sie damit in den Griff zu bekommen. Das treibe Menschen nach vorne. Dies habe viel Fortschritt und Entwicklung gebracht. „Nichts ist dagegen einzuwenden!“ so der Bischof.
„Sorgt nicht“ — damit sei überhaupt nichts gesagt gegen Fürsorge und Vorsorge. „Dass das eine Jährliche Konferenz sich Gedanken um ihre zukünftige Gestalt macht, fragt was weitergeführt werden soll, was beendet werden muss, was sie sich leisten kann und wie viel sie ihren Kirchengliedern finanziall zumuten kann – genau das sei ihre Aufgabe!“ „Sorgt nicht“ sei kein Wort gegen Fürsorge und Vorsorge. Es ginge vielmehr darum, in welcher Art und Weise Menschen ihre Zukunft zu bewältigen suchen.
Der Auslöser für Sorgen jeder Art sei, dass der Mensch heute schon sein Morgen fest im Griff haben möchte. So beschäftige sich der Mensch mit Sorgen von morgen. Das nehme dem Menschen den Atem. Denn die Sorgen von heute und morgen zusammen sind nicht zu tragen. Deshalb „Sorgt euch nicht!“ — Lebt im Heute! Nehmt heute die Kraft in Anspruch, die ihr für heute braucht, und ihr werdet sie bekommen; nicht auf Vorrat für Morgen und übermorgen, aber für heute. Schafft heute, was heute von euch verlangt wird und tut morgen, was morgen dran ist“, so der Bischof und erinnerte an Jesu Worte: »Habt keine Angst vor der Zukunft! Es ist doch genug, wenn jeder Tag seine eigenen Lasten hat. Gott aber wird auch morgen für euch sorgen.« (Mt 6, 34). Und das sei keine billige Vertröstung. Jesus sei nicht blauäugig. „Er spricht auch von Erdbeben, Hungersnöten, Kriegen, falschen Gurus, kosmischen Katastrophen. Mitten hinein in das, was uns besorgt und den Schlaf rauben will, spricht Jesus diesen Satz: “Sorgt euch nicht!” und weiß dabei um Gottes Reich: "Sorgt euch nicht!" „Trachtet zuerst nach seinem Reich und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das andere alles zufallen." „Lasst euch locken, das Evangelium in seiner wunderschönen Fülle und seiner unwiderstehlich einladenden Kraft verschwenderisch mit eurer Umgebung zu teilen.“ lud Bischof Harald Rückert die Konferenzgemeinde ein. „Habt Mut, selbstvergessen für andere dazusein. Ihr kommt dabei nicht zu kurz; ihr habt einen großzügigen himmlischen Vater, der für euch sorgt. Überlasst euch ganz ihm. Sorgt euch nicht – Atmet auf!“
Nach dem Gottesdienstauftakt mit Singen und Hören lud ein Markt der Möglicheiten rund ums Kulturhaus für die Zeit der Gemeinschaft ein. Verschiedenste Angebote konnten genutzt werden und bei allem war Zeit für die Tischgemeinschaft.
Die Predigt vom Konferenzsonntag von Bischof Harald Rückert über Matthäus 6,24-34 kann hier heruntergeladen werden | PDF-Datei
„Chill mal, Gott versorgt dich.“
Pastorin Katrin Roscher begrüßte weit über 100 Kinder und ihre Eltern im kleinen Saal des Kulturhauses Aue zur Kinderkonferenz aus den verschiedensten Regionen der OJK und lud zum Besuch der Regenbogenstraße ein.
Onkel Lakritz alias David Melle, Referent für die Arbeit mit Kindern, stellte die Kinder der „Regenbogenstraße“ vor: den verspielten Rudi mit seinem verlorenen Ball, den gescheiten Ludwig auf seiner Foto-Jagd nach dem gelb gefiederten Finkenpfeifervogel, die fleißige Rosa als Vorbereiterin einer coolen Übernachtungsparty und die große Schwester von Rudi und beste Freundin von Rosa, das Schlüsselkind Lotte.
Mit einem Jesuswort reagierte Onkel Lakritz auf die Sorgen der Kinder der Regenbogenstraße: „Macht euch nicht so viele Sorgen. Schaut die Vögel an, die nicht säen und ernten und dennoch sorgt Gott für sie. Wenn ihr euch Sorgen macht, wird nichts besser. Gott kümmert sich um alles, was ihr für euer Leben braucht.“ Liebevoll warb Onkel Lakritz für ein starkes Vertrauen in Gott, das er geschickt mit der Erfahrung seiner Unverfügbarkeit verband. Er sagte den Kindern der Regenbogenstraße und der Kinderkonferenz: „Gott hilft euch so, wie ihr es euch vorstellt, manchmal aber auch ganz anders.“
Am Schluss dieses Teils konnten die Kinder im Raum vorhandene Sorgensteine aufnehmen, ihre Sorgen mit einem Gebet verbinden und einem laut gerufenen „Amen“ an Gott losschicken.
Die Band „Zeitlos“ begleitete diesen Teil der Kinderkonferenz mit ihrem originellen musikalischen Stil. Danach stärkten sich die meisten beim Mittagessen und folgten dem Aufruf von Gemeindereferentin Mandy Merkel: „Chill mal, Gott versorgt dich“ an den rings um das Kulturhaus aufgebauten Ständen und weiteren Angeboten.
TRO
Markt der Möglichkeiten - rund um das Kulturhaus
weitergehen - Sendung und Segen
Am Nachmittag dieses Gottesdienstes „Atemwege. Ein Tag – ein Gottesdienst“ ging es ums Weitergehen. Der Bischof sprach zum Abschluss der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz die Dienstzuweisungen für das neue Konferenzjahr aus. Die Dienstzuweisungliste hat sich nicht nur an manchen Stellen verändert, weil neue Dienstzuweisungen ausgesprochen wurden. Ab jetzt gibt es Bezirke, die in Kooperationsräumen miteinander unterwegs sind. Die Dienstzuweisungen wurden jeweils für die Bezirke in einem Kooperationsraum gemeinsam ausgesprochen. Vor Ort soll dadurch die gemeinsame Kirche besser erlebbar werden und zugleich der Dienst angesichts durchlässiger Bezirksgrenzen gestärkt werden. Mit den Worten aus Psalm 31, 8a+9b „Ich will jauchzen und mich freuen über deine Gnade, du hast meine Füße auf weiten Raum gestellt.“ sandte Bischof Harald Rückert Pastorinnen und Pastoren, alle hauptamtlich Mitarbeitenden und alle Gemeinden für den Dienst am Reich Gottes aus.
Das neue Konferenzjahr hat begonnen.
Von der Tagung berichteten:
Und die weiteren Autoren: Marie-Theres Ringeis, Christine Meyer-Seifert, Gerhard Künzel, Thomas Roscher, Kathrin Posdzich, Christian Posdzich.