Auf dem Wasser gehen

Konferenzgemeinde feiert Ordinationsgottesdienst

Fröhlich beschwingt eröffneten Christoph Zschunke am Klavier und sein Sohn Niklas am Schlagzeug mit dem Stück „Funky March“ den Ordinationsgottesdienst am Sonntagmorgen, in welchem Kathrin Posdzich als Pastorin der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) durch Bischof Harald Rückert ordiniert wurde. Der Superintendent des Zwickauer Distriktes, Werner Philipp, leitete die Konferenzgemeinde durch den Gottesdienst. Loblieder, Psalmgebet und biblische Lesungen erklangen im großen Festzelt der Zeltmission und stimmten die Konferenzgemeinde auf die Feier der Ordination ein.

„Ich lade dich ein, auf dem Wasser zu gehen!“, rief Bischof Rückert Kathrin Posdzich und der Konferenzgemeinde in seiner Predigt zu. Wie der Jünger Petrus dem Ruf Jesu auf das Wasser folgte (Matth 14,29), so seien auch wir eingeladen, auf dem Wasser zu gehen. In Zeiten, in denen sich die Krisen weltweit und auch in unserer Kirche häufen und als immer drängender empfunden werden, fühlt es sich so an, als würden wir auf dem Wasser laufen. Untergang und Seenot sind drohende Szenarien. Aber wenn Jesus sagt: „Komm!“, dann trägt das Wasser, so Rückert. „Lasst uns auf die Krisen schauen, aber vielmehr lasst uns auf Jesus schauen! Lass dich überraschen von dem, was Jesus dir schenkt. Jesus ruft, folge ihm!“ Hoffnungsvoll sei dabei, dass wir Jesu Ruf nicht alleine folgen. „Es sind Geschwister da, die mit dir gehen“, betonte Rückert für Kathrin Posdzich und ihren Dienst als Pastorin. Gemeinsam können und müssen wir fragen: Wie tun wir unseren Dienst am Evangelium vor Ort und in der Welt? Und wie tun wir dies in einer Zeit von bedrängenden Fragen? Klar ist: Die bleibende Botschaft von der Liebe Gottes braucht andere Formen und Gestalten. Und so gelte das Konzept „Kirche in anderer Gestalt“, welches für die Bildungs- und Begegnungsstätte Schwarzenshof entwickelt werden soll, auch für die Gesamtkirche. „Bitte mach mit Kathrin! Bring dich ein und engagiere dich mit deiner Leidenschaft und Kraft!“, forderte der Bischof deshalb Pastorin Posdzich auf. Rückzug angesichts der Krisen sei nicht die Lösung, so Rückert. Vielmehr gelte es, die Fragen und Unwägbarkeiten in den Horizont der bedingungslosen Liebe Gottes zu stellen. Hoffnung und neue Ideen können daraus erwachsen.

Im Sinne der von der Zentralkonferenz beschlossenen Strukturveränderung, die auch zur Tagung der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz bearbeitet wurde, nahm Bischof Rückert in seiner Predigt auch Bezug auf die Verfassung, Lehre und Ordnung (VLO) der EmK. Sie ermögliche und erleichtere den Dienst als Hauptamtliche, Laien und Gemeinden. Es sei eine Ordnung, die dem Leben helfen soll. Am stärksten zeige sich dies an ihrer äußeren Form. Als Ringbuch gefasst ist sie darauf angelegt, verändert und gestaltet zu werden, zeigte Bischof Rückert an seiner eigenen Ausgabe der VLO. Zur letzten Zentralkonferenz sei dies geschehen, indem die Ordnung des Gemeinschaftsbundes eingefügt wurde. „Was glaubst du?“ wurde am Runden Tisch gefragt und um Antworten gerungen. Was ist deine Überzeugung? Was ist meine? Wie können wir unterwegs sein? Am Ende stand die Antwort: „Wir glauben! Beides hat Platz!“. Rückert nahm damit auch das Konferenzthema der OJK 2023 auf „Ich glaube… Du glaubst… Wir glauben…“

„Steig in das Boot, sagst Du“ sang dann der Konferenzchor unter der Leitung von Pastor Jörg Herrmann und leitete die Konferenzgemeinde zur feierlichen Ordination hin. Mit dem Zuspruch des Auferstandenen „Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ (Joh 20,21) ordinierte Bischof Rückert Kathrin Posdzich zum Dienst als Pastorin der Evangelisch-methodistischen Kirche. Mit lautem Applaus der Konferenzgemeinde wurde Kathrin Posdzich als Mitglied in voller Verbindung in der OJK begrüßt. „Nun segne und behüte uns!“ sang und betete die Konferenzgemeinde am Ende des Gottesdienstes und ging beschwingt von einer Choral-Improvisation zu „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ zum Mittagessen auf das Gelände der Bildungs- und Begegnungsstätte Schwarzenshof.
_(MTR)

»…Mensch habe Ich, hast Du, haben wir es gut.«

Konferenzgemeinde beschließt das Glaubensfestival mit dem Sendungsgottesdienst

Mitja Fritsch, neuer Superintendent des Distrikts Dresden, griff das Konferenzthema »Ich glaube… Du glaubst… Wir glauben…« und wies auf die Unvollständigkeit dieser thematischen Sätze hin. Denn an wen und wem wird denn geglaubt? Seine Verkündigung stellte das Apostolische Glaubensbekenntnis in den Mittelpunkt. Dabei wurden zwar auch schwierige Stellen dieses alle Christen miteinander verbindenden Bekenntnisses benannt, aber noch mehr wurde die deutlich, dass uns der Glaube an Jesus Christus ein Raum eröffnet, der Gemeinschaft und Hoffnung ermögliche. Fritsch schloss seine Predigt mit einer eindrücklichen Geschichte: »Ein Mann steht auf einem Bahnsteig. Ein anderer schwankt auf ihn zu. Mit einer Flasche in der Hand zeigt er auf ihn und fragt: Glaubst du an Gott? Zögernd zunächst, aber dann doch mit fester Stimme antwortet der Gefragte: Ja. Daraufhin schaut ihn der andere mit der Flasche in der Hand lange und nachdenklich an und murmelt dann: Mensch, hast du es gut.« -

»…Mensch habe Ich, hast Du, haben wir es gut.«

Hier kann die Predigt von Mitja Fritsch nachgelesen werden