Tagesgeschehen vom Freitag, 12. Mai 2023

Zweifel, die dem Leben dienen

„In der Schweiz sind Zweifel in aller Munde.“ Mit diesen Worten begrüßte Pfarrerin Nicole Becher aus der Schweiz die Konferenzgemeinde. In ihrem biblischen Impuls zum Tag und mit einer Menge Tüten Chips der Marke „Zweifel“ nahm sie die Delegierten mit auf die andere Seite des Glaubens.

Wie soll man entscheiden, wenn man zweifelt? ‚
Diese Frage stellte sie auch im Zusammenhang mit Schwarzenshof und der gestrigen Diskussion.

Wie die Zweifelcips der Sorte Energiekick, so bringen Zweifel auch neue Energie und Kick in eine Debatte und in den Glauben. Wer zweifelt hat keine einfachen Lösungen parat, bleibt nicht bei gut und böse, schwarz und weiß stehen.

„Ich glaube, hilf meinem Unglauben.“ Das ruft ein verzweifelter Vater in Anbetracht seines kranken Sohnes Jesus zu. (Mk 11) In diesem Paradox des Glaubens stehen wir allzu oft. Wo rechnen wir mit den Möglichkeiten Gottes? Wo kann ich am Glauben festhalten, obwohl ich es nicht mehr kann?

Eigene Gedanken und das Lied „Meine engen Grenzen“ nahmen die Delegierten ganz persönlich in dieses Denken mit hinein.

Pfarrerin Nicole Becher ermutigt dazu, Zweifel und Unglaube nicht vor Gott und auch nicht voreinander zu verbergen. Wie im Lied besungen, brauchen wir Glauben, Wärme und Heimat im Glauben. Die bekommen wir, wenn wir uns auf Gott einlassen – wenn wir werden, wie die Kinder.

Mit einem Segen voller Leben und dem Versprechen des Bischofs, sich um die „Zweifel“ zu kümmern, gingen die Delegierten in die nächsten Sitzungen und in den sonnigen Tag.
(CMS)


Laienversammlung

In der Laienversammlung während der Tagung der OJK wurden die dringenden Themen wie künftige Struktur der OJK, Finanzen und Weiterarbeit auf Schwarzenshof behandelt.

Wichtiger Punkt war auch, wie sich die Kommunikationswege unter den Laien gestalten sollen.

Die während der Pandemie genutzten elektronischen Wege werden weitergeführt. Das Zoom-Treffen „Schaukastentreff“ wird als regelmäßiger Austauschort einmal im Quartal stattfinden. Zusätzlich werden jährliche Treffen in Präsenz sein und Rundmails der Laienführer versandt.

Zum Thema Finanzierung der Arbeit der OJK tragen die Laien verschiedene Gedanken und Ideen zusammen, die während der Diskussion ins Plenum eingebracht werden sollen.

Besonderer Wunsch ist den Laien in der Finanzplanung, dass die schwarze Null angestrebt wird. Dies würde aber auch bedeuten, dass Strukturen weiter umgebaut werden. Der Weg der Umstrukturierung der OJK soll weiter beschritten werden.
(cp)


Personalentscheidungen

Nach dem biblischen Impuls startete die Konferenz am Freitagmorgen mit der Geschlossenen Sitzung aller pastoralen Mitglieder in voller Verbindung. Im Mittelpunkt dieser Sitzung stehen Personalangelegenheiten.

Zum Mitglied in voller Verbindung wurde Kathrin Posdzich empfohlen. Sie wird am Sonntag im Ordinationsgottesdienst von Bischof Harald Rückert zum Dienst als Pastorin ordiniert.

Zum Vorpraktikum wurde Simon Kühlein empfohlen. Pedro Freundel und Carsten Hallmann wurden nach Beendigung ihrer Begleitzeit zum Verbleib als Lokalpastoren gewählt. Dr. Holger Belke bewirbt sich um eine Anstellung als Lokalpastor. Er wird seinen Dienst im Rahmen der Begleitzeit am 1. September 2023 beginnen. Mariana Otto übernimmt eine Stelle im Kinder- und Jugendwerk Ost zu 50% und wird zusätzlich als Gemeindepädagogin für 25% auf dem Gemeindebezirk Zwickau-Planitz-Reinsdorf angestellt sein. Neu in der OJK ist Pastor Vladimir Todorov, der aus seiner Heimatkonferenz Bulgarien transferiert wurde. Zurzeit ist er noch beurlaubt mit ruhender Konferenzmitgliedschaft (bis 2025).

Aus dem Dienst ausgeschieden ist Pastor Eric Söllner. Er hat bereits zum 2. Mai 2023 eine Anstellung in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz begonnen. Pastor Frank Eibisch wurde ehrenhaft lokalisiert. Er hatte seinen Dienst bereits am 31. Dezember 2022 beendet und ist nun Vorstandsvorsitzender und theologischer Vorstand der Theodor-Fliedner-Stiftung, die ihren Sitz in Mühlheim an der Ruhr hat.

Pastor Andreas Günther wird zum 1. Oktober 2023 in den Ruhestand versetzt. Pastor Thomas Günther wird zum 1. Juni 2023 in den vorzeitigen Ruhestand gehen.

Ebenso wurde den verstorbenen Mitgliedern der Dienstgemeinschaft gedacht: Martin Kappaun, Helmut Schönfeld, Andreas Wiederanders und Gunter Demmler. Ihr Leben und ihr Dienst werden am Samstag im Rahmen des Gottesdienstes „Gedenken-Danken-Begrüßen“ noch einmal gewürdigt.
(MTR)



Von wegen Kinder, Küche, Kirche…

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Wahlen und Zahlen

Am frühen Nachmittag wählte die Konferenz Delegierte in die Gremien der neu strukturierten Zentralkonferenz: für die Fachgruppen innere, äußere und missionarische Dienste und Öffentlichkeitsarbeit stellten sich Personen zur Verfügung. Auch in konferenzeigene Gremien wie die Kommission für Finanzen und Kircheneigentum und die Kommission für Ordinierte Dienste ließen sich Laienmitglieder und pastorale Mitglieder neu wählen.

Die bereits in der digitalen OJK 2021 beauftragte „AG Leitung und Leiterschaft“ stellte sich kurz vor und stellte ihre Arbeit in Aussicht: bewusste, missionarisch ausgerichtete Leitung im Team von Laien und Pastoren soll in verschiedenen Formen in die Gemeinde- und Konferenzarbeit unterm Jahr eingespielt werden. Ein längerer inhaltlicher Block zum Thema entfiel aufgrund des veränderten Zeitplans: die Konferenz hatte sich am Vorabend viel Zeit zur Diskussion rund um die Zukunft von Schwarzenshof genommen.

Konferenzschatzmeister und Ehrenamtsbeauftragter Jörg Ringeis stellte in gewohnt übersichtlicher Routine den Haushalt der Konferenz anhand von Kennzahlen (Einnahmen, Kirchenglieder, Gebedurchschnitt, Rücklagen, Konferenzanteile, Personal, Gehalt) vor. Bei mitgedachten großen Unterschieden zwischen den Bezirken ist die Spendenbereitschaft der Kirchenglieder nach wie vor überdurchschnittlich hoch, die Kirchengliederzahlen sinken kontinuierlich (v.a. durch Versterben von Kirchengliedern) und die Personalkosten bestehen wie bisher. Diese Faktoren bilden eine finanzielle Spannung, die sich immer weiter steigert. Der Umgang mit dieser Spannung ist eine strukturelle und geistliche Aufgabe, um die die Konferenz immer stärker ringt.
(KP)

Die Plenarsitzung am Freitagnachmittag begann mit der Weiterarbeit am Finanzbericht und der Annahme des Haushaltsplanes. Der Prüfbericht der Konferenzkasse wurde entgegengenommen und dem Konferenzschatzmeister für seine Arbeit gedankt und Entlastung erteilt.

Anschließend wurde das Thema „Schwarzenshof“ ein weiteres Mal aufgerufen. Nach der intensiven Diskussion am Donnerstag wurde den Delegierten ein detaillierter Finanzierungsplan vorgelegt. Auch die Planungen für die technische Ausführung der dringend notwenigen Sanierung der Heizungs- und Trinkwasseranlagen der Häuser wurden nochmals vorgelegt. Jedoch wurde auch in dieser sehr intensiven und sachlichen Diskussion deutlich, dass bei den Delegierten noch viele Unklarheiten über den tatsächlichen Umfang der Maßnahmen und die weitere inhaltliche Ausrichtung der Bildungs- und Begegnungsstätte bestehen. Schließlich wurden in einem Antrag alle wichtigen Fragen zusammengefasst und beschlossen. Der Beschluss sieht die Weiterarbeit der begonnenen Maßnahmen und die Prüfung der Finanzierung vor, als auch die Erarbeitung eines inhaltlichen Konzepts bis zur JK 2024. Diesem Antrag stimmte die Konferenz mit großer Mehrheit mit 11 Gegenstimmen und 13 Enthaltungen zu.

Hier der Beschluss:

Die Ostdeutsche Jährliche Konferenz setzt den 2022 beschlossenen Weg fort. Die bereits beschlossenen Investitionen sollen umgesetzt werden. Die Konferenz dankt für das bisherige Engagement in der Planung und Vorbereitung.

Die Vorlage der KFK zur Finanzierung der im Jahr 2022 beschlossenen Investitionen wird im Grundsatz bestätigt. Die Entnahme aus den Rücklagen soll in ihrem Umfang dahingehend geprüft werden, ob sie in einem verantwortbaren Verhältnis zu den Gesamtrücklagen der OJK und den Anforderungen des Konferenzhaushalts bis 2030 entspricht. Die OJK 2024 wird darüber entscheiden.

Die OJK macht sich den Aufruf zu einer Konferenzsammlung bis 2026 zu eigen.

Die KFK wird beauftragt bis zur Konferenz 2024 eine Bestandsaufnahme über erforderliche und anzunehmende Investitionen aller Immobilien und des Anwesens bis zum Jahr 2045 vorzulegen und diese auch mit den anzunehmenden Kosten zu unterlegen. Da der KFK die personellen Ressourcen fehlen, soll externe Unterstützung hinzugezogen werden. Im Ergebnis soll deutlich werden, welche Pacht der Betrieb der Begegnungs-und Bildungsstätte ohne Zuschuss oder Minderung aufbringen müsste, um diese Kosten zu decken.

Die KFK wird beauftragt, die absehbaren Kosten zu benennen, die im Falle einer Beendigung der Arbeit auf Schwarzenshof von der OJK zu tragen sein würden. Das schließt eine belastbare Prognose des Erlöses aus einem Verkauf der Gesamtimmobilie ein.

Die Gesellschafterversammlung trägt dafür Sorge, dass bis zur OJK 2024 ein inhaltliches Konzept auf Basis der Ergebnisse des Workshops 2019 des GV und der Feuerschale 2023 erarbeitet wird. Das Konzept soll neben einem favorisierten Weg auch Alternativen darstellen. Das Konzept beinhaltet auch den anzunehmenden finanziellen Bedarf für Personal und Ausstattung. Ob die „Gemeinnützigkeit“ der Gesellschaft für das Konzept zielführend ist, soll geprüft werden.

Der Bericht der Superintendenten kam im Anschluss wieder zum Aufruf. Die Konferenz stimmte dem Antrag auf Anstellung von Jörg Ringeis, als Referent für Finanzen und Ehrenamt zu, eine Stelle, die es bisher in der Konferenz noch nicht gab, die aber im Zuge der Bildung neuer Strukturen sowohl für Entlastung der Hauptamtlichen und der Laien auf den Bezirken, als auch der Förderung der Laientätigkeit sorgen soll.
Es war der letzte Bericht, an dem Christhard Rüdiger als Superintendent mitarbeitete.  Seine Amtszeit endet mit dieser Konferenz nach 10 Jahren. Ihm wurde für seine gute, umsichtige und vorausschauende Arbeit herzlich gedankt.

Reinhard Blechschmidt, Konferenzlaienführer blickte in seinem Bericht auf die gemeinsame Distriktsversammlung der Laiendelegierten beider Distrikte im März zurück. Im Zuge der neu zu bildenden Strukturen der Konferenz sieht er große Herausforderungen bei Kommunikations- und Informationswegen.
Bischof Harald Rückert dankt ihm, stellvertretend für alle Laiendelegierten der Konferenz und den Laienmitarbeitern in den Gemeinden, ausdrücklich für ihre engagierte und umfangreiche Arbeit, ohne die die Arbeit der Kirche nicht möglich wäre. „Gemeinsam sind wir Kirche, in Konferenz und den Gemeinden!“

Die Jugendvertreter stellten in ihrem Bericht den Antrag, eine Umfrage bei den Jugendlichen der Gemeinden durchzuführen, um anzufragen, was sie von einer größeren Beteiligung am Gemeindeleben sowie an der Mitarbeit in den Gemeinden abhält. Diesem Antrag wurde zugestimmt.
Als neue Beauftragte für Seniorenarbeit wurde Pastorin i.R. Andrea Petzold berufen.
Bei der Annahme des Berichtes des Ausschusses für Erwachsenenbildung kamen auch Probleme bei der Finanzierung des neu geschaffenen Musikreferates zur Sprache. Der knappe finanzielle Spielraum der Zentralkonferenz erfordert eine Priorisierung und damit eine Fokussierung auf weniger Themen, die erst zur nächsten Tagung der ZK erfolgen kann. In der Zwischenzeit wird für die Arbeit des Musikreferates um Spenden gebeten.
Der scheidende ZK-Sekretär für Weltmission und internationale Zusammenarbeit, Frank Aichele, sprach die Konferenz kurz an. Ihn wurde für 13 Jahre Dienst in der Weltmission gedankt.
Alle anderen Berichte wurden mit Dank entgegengenommen, ohne weiter behandelt zu werden.

Superintendent Christhard Rüdiger dankte im Auftrag der Konferenz allen, die bei der Vorbereitung und Durchführung der Tagung hier auf Schwarzenshof mitgearbeitet und mitgedacht haben. Besonders dem Team um Lutz Rochlitzer, Martin Schwartz und Anton Rein.

Nach den Schlussanträgen des Konferenzschriftführers blickte Bischof Harald Rückert nochmal auf die Konferenzverhandlungen zurück. Viele wichtige Beschlüssen konnten in guter und konstruktiver Atmosphäre gefasst werden.
Mit einem geistlichen Impuls, Gebet und Segen beendete er die Geschäftssitzungen der Konferenz.
Zum Abschluss gab es noch einem Ausblick auf das Abendprogramm und das Glaubensfestival am Samstag.
(GK)


„Ich geh´ vom Nordpol zum Südpol zu Fuß“

Als Frank Schöbels Ohrwurm das Festzelt erfüllte, strömten noch die Gäste zum Abend „Bühne der Möglichkeiten“. Matthias Zieboll führte durch den Abend, der die Konferenzgemeinde tatsächlich einen weiten Weg zurücklegen ließ. Angefangen von Irland über die Schweiz, zurück nach Schwarzenshof, dann nach Südafrika, über Aalen dann schließlich nach Leipzig.

Barry Sloan, schon lange in unserer Konferenz zuhause, grüßte von den nordirischen Methodisten und brachte mit zwei Songs die Gemeinde in „Jesus-Stimmung“. Nicole Becher grüßte von der Schweizer Konferenz und von der Zentralkonferenz Mittel-und Südosteuropa auf erfrischende Weise. Insgesamt 11 Länder seien in ihr als deutsche Staatsbürgerin vereinigt. Stephan Ringeis, der Öffentlichkeitsbeauftragte der OJK, stellte einen Imagefilm für die Schwarzenshof-Sammlung der Gemeinde vor und erinnerte an seinen ersten Kuss auf Schwarzenshof. Mit „Großer Gott wir loben Dich“ auf südafrikanische Weise grüßte Annekathrin Buchold, Missionarin der OJK in Südafrika, brachte fröhliche Farben und Tanz ins Festzeit, denn, so Buchold „Der Methodismus ist im Lied geboren.“ Stefan Weiland aus Aalen, der Umweltbeauftragte der Zentralkonferenz, grüßte mit einer eindrücklichen Vision der Neuschöpfung. Mit dem Auftrag „den Sack zuzubinden“ stimmte schließlich Christoph Zschunke aus Leipzig, Musikreferent vom EmK-Bildungswerk, den Kanon „Herr, bleibe uns“ an. Alle Gäste wurden durch ein besonderes Lied eingeführt. Die Gemeinde musste daraufhin raten, wer nun kommt. Der Abend war ein großer, heiterer Spaß mit vielen geistlichen Impulsen. Mit dem Kanon wurden schließlich alle beschenkt, in der Nähe und der Ferne. Danke.