Tagesgeschehen vom Samstag, 13. Mai 2023


Zwischen Filmfestspielen in Cannes und gestohlenen Fahrrädern

OJK schafft es auf ZEIT.ONLINE

Beim täglichen Wissenstest des Tages auf ZEIT.ONLINE wird heute nach der Ostdeutschen Konferenz gefragt. Die Frage vorher befasst sich mit den Filmfestspielen in Cannes, danach geht um die Stadt, wo die meisten Fahrräder gestohlen wurden.

 


Was heißt eigentlich Glauben und wie wird er erlebbar?

„Jetzt seufzt mal richtig schön! Wie ein gelangweilter Konfirmand…“ Das Bild stimmt, das Publikum seufzt laut und vernehmbar. Die Aufwärmübungen von Popkantor und Referent von EmK-Musik Christoph Zschunke sind witzig, seine Energie schäumt über. Im Nu hat er am Samstagmorgen Konferenzmitglieder und Gäste mit seiner Begeisterung für Musik und Glauben angesteckt. Lieder, mit denen man – wie er selbst sagt – den „Text auf der Zunge schmecken kann“ öffnen für die Zuhörer Kopf, Körper und Seele. Unversehens fühlt man, was man singt: „Darauf vertrau ich, das glaub ich“ und spürt die Zuversicht auf den Gott, dessen „Geist die Lage dreht“.

Mit einem so bestens eingestimmten Publikum startet Stephan von Twardowski, Professor für Systematische Theologie und Methodismus an der Theologischen Hochschule Reutlingen, in sein Referat zum Konferenzthema. Twardowski fragt „Was heißt eigentlich Glauben und wie wird er erlebbar?“ und sein Referat antwortet: Glaube ist vertrauensvolle Begegnung und wenn wir uns begegnen – ich und mein Gott, wir einander, die Menschen ihrer Umwelt und der Schöpfung – kann Vertrauen wachsen und Gott wirken.

Die biblische Basis bildet die Begegnung zwischen Jesus und der samaritischen Frau am Brunnen (Joh 4), verfremdet eingespielt durch ein Bild, dass diese Begegnung im indischen Kontext zeigt: eine unberührbare Frau, gefangen in ihrer Kaste der Unreinen und damit maximal ausgegrenzt, begegnet Jesus, der – wie ein indischer Mönch - gelassen und doch hochkonzentriert auf Gott diese Begegnung sucht und die Frau heilt. Twardowski schickt sein Publikum immer wieder in Kleingruppengespräche, um zu erkunden, was Glaube als Begegnung für den Einzelnen aber auch für das künftige Gesicht von Kirche bedeuten kann. Engagiert legt er dar, dass Glaube eben nicht nach landläufigem Verständnis ein vages „Für-Wahr-Halten“ bedeutet und auch nicht eine „Checklist von religiösen Inhalten“, sondern ein bewusstes Kennenlernen und Sich-Verlassen auf die Lebensgeschichten der Bibel, die allesamt zeigen, wie Menschen „von Gott in eine neue Wirklichkeit verwickelt“ werden. Glaube ist umsonst und geschenkt, er befreit und schafft Neuorientierung, er integriert Zweifel und belebt sich dadurch selbst neu, er ist kein Besitz, sondern will und kann stetig neu bei Gott gefunden werden, er ist lebendig, öffentlich und lebenspraktisch. Inmitten unserer gegenwärtigen Vertrauenskrisen ermöglicht der Glaube, dass sich Menschen aufeinander und auf ihre Lebensumstände einlassen – auch da, wo Skepsis oder gar Aggression der erste Reflex wäre. Die Basis für dieses Vertrauen ist Gott selbst. Twardowskis letzte Impulsfrage für die Kleingruppen lautet: „Wie sieht unsere Kirche aus, wenn wir innerhalb und außerhalb vertrauensvolle Begegnungen in den Fokus rücken?“ Das Gespräch darüber weiter zu führen und die Ideen zu testen, war ein wertvoller Impuls des Referats. Den Versuch einer Antwort gibt der Segen, den der Referent seinem Publikum mitgibt:

Möge Gott dich segnen
mit Unbehagen angesichts leichtfertiger Antworten,
Halbwahrheiten und oberflächlicher Beziehungen,
sodass du tief in deinem Herzen lebst.

Möge Gott dich segnen
mit Zorn über Ungerechtigkeit, Unterdrückung
und Ausbeutung von Menschen und der Erde,
sodass du dich einsetzt für Gerechtigkeit, Gleichheit und Frieden.

Möge Gott dich segnen
mit Tränen, die du vergießt für die, die leiden,
sodass du deine Hand ausstreckst,
um sie zu trösten und ihren Schmerz in Freude zu verwandeln.

Möge Gott dich segnen
mit dem närrischen Glauben,
dass dein Tun einen Unterschied macht in der Welt,
sodass du Dinge tust, von denen andere sagen, man kann sie nicht tun.

Amen.

(Autor unbekannt)

(KP)

Willkommensgottesdienst des KJW


Impressionen vom Markt der Möglichkeiten

Matschrennen auf Schwarzenshof

Der ca. 1 km lange Mud-Run-Kurs, der von Pastor Matthias Zieboll aus Leutenberg mit Helfern organisiert und vorbereitet wurde, hatte es in sich: Wände, Wippen, Kriechhindernisse, Slaloms, Reifentransport und Klimmzüge gehörten dazu. Alles für einen guten Zweck: ein Beitrag für eine neue CO2-neutrale Heizung auf Schwarzenshof. Die etwa 35 jungen und älteren Läuferinnen und Läufer hatten sich im Vorfeld dazu Sponsoren gesucht. Motive des Mitmachens waren neben Spaß am Laufen und natürlich die Hoffnung, dass viel Geld zusammenkommt. Rahel (14 Jahre) wurde überredet, die Runden mitzulaufen. Aber letztlich fand sie das cool, es mit den vielen Jungs aufzunehmen. Arthur Seidel aus Grünhain (9 Jahre) hoffte auf eine Medaille, die er am Ende auch bekam, wie alle anderen Teilnehmenden.

Die jüngste Teilnehmerin war mit sechs Jahren Lotte Zieboll aus Leutenberg, die eine Runde lief, ebenso wie Pastor in Ruhe Wolfgang Ruhnow aus Zwickau als ältester Teilnehmer. Sogar drei Pastorinnen stellten sich der anstrengenden Herausforderung. Christine Meyer-Seifert, Marie-Theres Ringeis und Franziska Demmler wollten zeigen, was Pastorinnen so drauf haben und zugleich animieren, keine Angst zu haben, sich etwas zuzutrauen. Acht Runden(!) schafften Cornelius Vogel, Luis Pilz und Matthias Siegert und bekamen einen Siegerpokal. Die schnellste Runde schaffte Noah Grobe mit 6,30 Minuten.

Alle kamen am Ziel wieder an, geschafft, glücklich - und die Zuschauer klatschten begeistert und fanden: so ein Matschrennen war eine super Idee.
(SteG)


Gedenken – Danken - Begrüßen

„Gedenken – Danken – Begrüßen heißt seit Jahren dieser unverzichtbare Teil der Jährlichen Konferenz“, meinte zur Eröffnung Superintendent Werner Philipp. „Kirche lebt von Erinnerung an die, die mit ihr unterwegs waren und sie prägten“ und zitierte das Bibelwort aus dem Hebräerbrief 13, 7: Gedenkt eurer Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; ihr Ende schaut an und folgt dem Beispiel ihres Glaubens.
Zuerst wurde der heimgegangenen Pastoren in Dankbarkeit gedacht und eine Kerze für sie entzündet: Martin Kappaun (93 Jahre), Helmut Schönfeld (78 Jahre), Andreas Wiederanders (69 Jahre), Gunter Demmler (93 Jahre) und Martin Lange (90 Jahre).
Nach einem Musikstück dankte Reinhard Blechschmidt den Pastoren Thomas Härtel und Norbert Lötzsch für 40 Jahre Dienst in der Kirche.
Auf 60 Dienstjahre blickten Pastor Volker Schädlich und Gemeindereferentin Wilfriede Tschipke zurück, die leider nicht da sein konnten. Manfred Kubig, auch mit 60 Dienstjahren, stellte sein Grußwort unter das Bekenntnis: „Soli deo gloria, Allein Gott die Ehre. Dabei legte er Wert darauf, dass es darum ging, eine Berufung „von höchster Stelle“ zu haben und bereit zum Dienst zu sein.“
Gedankt wurde Menschen, die über viele Jahre mit Herz, Liebe und Ausdauer sich als Laienmitglied zur Verfügung gestellt haben und ihren Gemeinden und der Konferenz zum Segen wurden. So feierten ihr 30jähriges Jubiläum Günter Posdzich und Rüdiger Meier und 20 Jahre sind dabei: Andreas Seltmann, Horst Weller und André Günther.

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, zitierte Superintendent Philipp den Dichter Hermann Hesse und fügte hinzu: Manchmal aber auch einem Ende. Zumindest dürfte das für die Ruheständler zutreffen, die vermutlich wehmütig auf ihren Dienst zurückblicken. „Denn was seid ihr schon ohne die Kanzel“, meine Philipp.
Allen, die aus Alters- oder anderen Gründen ihren Dienst in unserer Kirche beenden, wurde mit Blumen und Beifall herzlich gedankt. „Gott sei mit euch im Beenden und im Neu-Anfangen“, hieß es.
In den Ruhestand werden versetzt: Pastor Andreas Günther, Pastor Thomas Günther, seinen Dienst als Superintendent beendet Christhard Rüdiger.
Pastor Eric Söllner verlässt die OJK und hat seinen Dienst als Pfarrer in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg – schlesische Oberlausitz aufgenommen.
Pastor Frank Eibisch beendet seinen Dienst in der Agaplesion gGmbH und seine Mitgliedschaft als Pastor in der OJK, seinem Antrag auf ehrenhafte Lokalisierung wurde stattgegeben.
Pastor Thomas Röder beendet nach neun Jahren seine Beauftragung als Konferenzsekretär für Arbeit mit Senioren.
Laienmitglied Steffen Landrock beendet nach 12 Jahren seinen Dienst als Distriktslaienführer des Zwickauer Distriktes: Er bleibt weiterhin in der JK als Laienmitglied für den Gemeindebezirk Leipzig Bethesdakirche.
Ihren langjährigen Dienst im Arbeitsausschuss der OJK des Frauenwerkes Irmingard Gries, Gabriele Drummer, Britt Müller, und Ruth Höhne-Fichtner.

Neu in der Dienstgemeinschaft der Ostdeutschen Konferenz sind oder neue Aufgaben übernommen haben:
Pastor Mitja Fritsch, der neue Superintendent auf dem Dresdner Distrikt. Pastorin auf Probe Kathrin Posdzich, die am Sonntag im Gottesdienst ordiniert werden wird.
Als Lokalpastor haben ihre Ausbildung beendet und wurden bestätigt: Carsten Hallmann und Pedro Freundel.
Vladimir Todorov ist als Pastor aus Bulgarien in die OJK transferiert worden und wird mittelfristig auch für pastorale Dienste in der OJK zur Verfügung stehen.
Holger Belke beginnt im September seinen Dienst als Lokalpastor.
Mitarbeiter im Gemeindedienst werden sein Marie Müller, Anke Lober und Michael Brückner.
Die Arbeit als Distriktslaienführerinnen im Team übernehmen Dr. Christiane Fritzsch gemeinsam mit Anke Lober.
Jörg Ringeis hat seinen Dienst als Referent für Finanzen und Ehrenamt begonnen.
Marianna Otto ist als Gemeindepädagogin im Team des Kinder-u. Jugendwerkes sowie in Zwickau-Planitz und Reinsdorf tätig.
Andrea Petzold übernimmt die Aufgabe der Konferenzsekretärin für die Arbeit mit Senioren.
Ein Vorpraktikum wird Simon Kühlein absolvieren.
Ihnen allen wurde Gottes Segen und seine Begleitung gewünscht.
Marianna Otto betonte in ihrem Grußwort, dass Kirche für sie immer Heimat war, ein zweites Zuhause und ein Ort, an dem sie Erfahrungen im Glauben machen durfte. Sie hofft, dass auch heute nicht nur junge Menschen diese Erfahrung machen können.

„Der neue Laie“ ist ein oft verwendeter Begriff aus dem ZK-Zukunftspapier geworden. Gemeint sind Geschwister, die mit Kompetenz, Mut, Herz und Hand zupacken und die Gegenwart und Zukunft unserer Kirche mitgestalten, sagte Superintendent Philipp, und nannte die neuen Laienmitglieder der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz: Anita Finke, Aue, Colette Neubert, Bockau/Albernau, Ellen Meier, Chemnitz-Friedenskirche, Markus Seidel, Grünhain, Madlen Müller, Ellefeld, Dr. Renate Renner, Jena/Weimar/Bad Klosterlausnitz, Evelyn Grohschopf, Rodewisch, Judith Schatz, Thüringer Vogtland, Veronika Hermsdorf, Schneeberg, Sigrun Guderle, Schwarzenberg, Mirjam Hermsdorf, Mitarbeiterkonferenz, Christina Posdzich, Frauenwerk.

Bischof Harald Rückert hatte am Ende das letzte Wort. Er betonte den Wert, dass Kirche miteinander Anfänge, Ende und Übergänge teilen kann. „Dass wir glauben und Lebensgeschichten teilen, gehört zu einer Konferenz“, meinte er und dankte den Genannten herzlich, betete und sprach ein Segenswort.
(SteG)


There must be more

„Es muss mehr im Leben geben als das…“ – unter diesem Motto erlebte die Konferenzgemeinde ein berührendes und mitreißendes Konzert am Ende eine langen Konferenztages.

Mirjam Tuchscherer (vocals), Martin Tuchscherer (keys) und Vinzenz Wiek (guitar) hatten sich als Formation mir einem extra für diesen Abend entwickelten Programm zusammengetan. Ganz kurzfristig stellten sie sich als „Feste Freunde“ vor. Zu hören waren Songs wie der von Freddy Mercury (Queen) „There must be more“, die zwischen den Zeilen die Fragen des Glaubens, Suchens und des Zweifel thematisieren. So waren viele wunderschön und ganz eigens für die Abend arrangierte Lieder zu hörne, von „Blackbird“ von den Beatles wie auch „Jenseits von Eden“ von Nino des Angelo bis hin zu „Earth Song“ von Michael Jackson zu hören. Am Ende gab eine Zugabe, die einen wunderschönen Glaubenstag abrundete: „What a Wonderful World“ von Louis Armstrong.